Die Schröpfkopftherapie ist im Volksmund als »Schröpfen« bekannt und wird seit über 5000 Jahren als Naturheilverfahren sinnvoll eingesetzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin kombiniert man diese Methode gerne mit der Akupunktur oder Moxa-Behandlungen. Im Laufe der Zeit sind die Wirkmechanismen die gleichen geblieben, lediglich die Technik sowie die Schröpfköpfe selbst haben sich verändert.
Zu Beginn einer Schröpfkopfbehandlung wird die Haut mit Öl eingerieben. An ausgesuchten Stellen, den sog. Head'schen Zonen, können nun unterschiedlich viele Schröpfgläser mittels eines Saugprinzips aufgesetzt werden, die dort für 10–15 Minuten verbleiben.
Über kutiviszerale/viszerokutane Reflexbahnen (Organ-Rückenmark-Haut-Verbindungen) kommt es zu Wechselwirkungen mit inneren Organen, Teilen des Nervensystems, der Muskulatur und der Haut. Neben der verbesserten örtlichen Durchblutung bewirkt man auch eine intensivere Hyperämie (Mehrdurchblutung) in den entsprechenden Organen, Nerven- und Muskelgeweben.
Bei der Schröpfkopfmassage wird die Haut ebenfalls mit Öl vorbereitet. Anschließend wird das Schröpfglas entlang der Muskulatur gezogen und dadurch ein kräftiger Dehn- und Zugreiz ausgeübt. Diese Form wirkt besonders bei verspannten Muskeln und Störungen im Haut- und Bindegewebe.
Bei der Schröpfkopfbehandlung erzielt man durch den Unterdruck im Glas ein Austreten von Blut aus den Blutgefäßen der Haut und des Bindegewebes, jedoch nur an erkrankten Stellen oder bei belasteten Organen. Das dabei entstehende Hämatom (Bluterguss) verflüchtigt sich aber nicht sofort. Es kommt zu einem Resorptionsprozess, der mehrere Tage fortbesteht und das Gewebe zu einer verstärkten Reaktion provoziert.
In der Umstimmungsphase wird das angesammelte Blut in den Weichteilen und Zwischengewebsräumen, wo es wie ein Fremdkörper wirkt, zunächst in seine Bestandteile zerlegt, bevor es abtransportiert werden kann. Der Organismus bildet dabei vermehrt Antikörper und stärkt somit das gesamte Immunsystem. Die Neubildung von Blutkörperchen und Fermenten sowie das vegetative Nervensystem werden angeregt . Eine gesteigerte Drüsentätigkeit führt zu vermehrter Ausscheidung. All diese Abläufe begünstigen einen umfassenden Heilmechanismus.